Die Story von der Old Lady
Da stand sie also vor mir. Es war April 2018, sie hatte stolze 16 Jahre auf dem Buckel und 71.000 km auf dem Tacho – und wartete geduldig auf einen neuen Besitzer.


Wie ich mich in eine KLE500 verliebte
Ich sah sie im Internet, satte 550 km entfernt, und wusste sofort: Die muss ich haben! Liebe auf den ersten Klick, sozusagen.
Ohne sie je im echten Leben gesehen zu haben, kaufte ich die Old Lady einfach. Verrückt? Vielleicht. Aber was wäre das Leben ohne ein bisschen Abenteuer? Also, Papiere unterschrieben, Schlüssel übernommen – und ab nach Italien!

Die ersten Kilometer: Abenteuer pur
Nach der Übergabe und einer kurzen Kennenlernphase (ja, auch Motorräder brauchen das), ging es direkt Richtung Süden. Ich gebe zu, ich hatte ein paar Bedenken: Die KLE500 hat keine Tankanzeige – russisches Roulette auf zwei Rädern!
Und dann war da noch die abgepolsterte Sitzbank. In diversen Foren las ich immer wieder von der „legendär“ kurzen Reichweite der KLE und davon, dass sie für Menschen über 1,76 m angeblich zu klein sei. Nun, ich bin 1,90 m und die Sitzbank war so flach wie ein Pfannkuchen...
Mein erster Stopp: die Tankstelle. Volltanken, einen Liter Motoröl und einen 2-Liter-Kanister für den Notfall besorgen. Mein Gefühl besserte sich schlagartig – Vorbereitung ist eben alles.

Fazit nach den ersten Kilometern
Vorweg: Die Reichweite der KLE500 ist – sagen wir mal – ausreichend. Es gibt ja schließlich noch den Benzinhahn mit Reservestellung. Und was die Körpergröße angeht: Alles halb so wild! Ich habe nicht das Gefühl, dass die KLE zu klein für mich wäre. Gut, der Sitz könnte mal wieder aufgepolstert werden, aber bei dem Baujahr und der Laufleistung ist das wirklich keine Überraschung.
Die Old Lady und ich, das passt. Und wer weiß, vielleicht polstere ich sie ja demnächst mal richtig auf – verdient hätte sie es!