Schotter, Sackgassen und ein slowenischer Engel auf zwei Rädern
Triest, die elegante Hafenstadt an der Adria, begrüßte uns mit mediterranem Flair und Habsburger Charme. Zwischen historischen Fassaden und engen Gassen suchten wir uns am Morgen ein gemütliches Frühstückslokal in der Altstadt – gar nicht so einfach mit knurrendem Magen.
Schließlich fanden wir ein kleines Café, das uns mit Cappuccino, einem Krapfen und einem Croissant versorgte – im Nachhinein vielleicht etwas zu viel Zucker, aber der Tag sollte ja noch turbulent genug werden.
Unsere Route führte uns über Muggia in Richtung slowenischer Grenze – es war Samstag, was wir erst bemerkten, als uns der Ferienverkehr einholte. An- und Abreisetag: für voll beladene Motorräder nicht gerade ein Vergnügen, auch wenn man an den Autokolonnen vorbeischlängeln kann.
Wir entschieden uns für eine vermeintliche Abkürzung – und landeten in einer Sackgasse. Besser gesagt: vor einem Fahrverbotsschild mitten im Nirgendwo. Egal, umdrehen geht ja immer. Doch plötzlich tauchte hinter uns ein einheimischer Motorradfahrer auf, grinste, winkte – wir sollen ihm folgen.
Was dann folgte, wurde zum absoluten Highlight des Tages. Über schmale Pfade, teils kaum breiter als ein Meter, ging es rauf und runter, durch Weinberge, über Schotterpisten – abenteuerlich, staubig, fantastisch. Am Ende landeten wir wie durch ein Wunder wieder auf einer Bundesstraße. Mit Händen, Füßen und einem breiten Grinsen bedankten wir uns bei unserem Wegweiser, der uns sogar noch einen Tipp für die richtige Richtung gab.
Einmal mehr zeigte sich: Die besten Strecken sind die, die man nicht geplant hat
Gegen Mittag suchten wir uns ein Terrassenrestaurant – mit einem Ausblick wie im Prospekt, kitschiger ging’s kaum: Meeresblick, Möwen und Sonnencreme-Duft in der Luft. Perfekt für eine kleine Pause.
Der Rest des Tages führte uns auf einer traumhaften Küstenstraße entlang:
- San Rocco – noch ganz ruhig und verschlafen
- Lazzaretto – ein Zwischenstopp mit Seeluft
- Koper – quirlig und bunt
- Izola – charmant und einladend
- Piran – venezianisches Flair, einfach schön
- Portorož – das Mekka des Tourismus 😄, aber hey: manchmal darf’s auch ein bisschen Trubel sein!
- Weiter über Umag, Novigrad und Funtana, vorbei an Stränden, Pinienwäldern und kleinen Buchten
Unser Ziel: Rovinjsko Selo, ein ruhiges Dorf ganz in der Nähe von Rovinj. Ideal, um nach diesem abenteuerlichen Tag den Helm abzusetzen, tief durchzuatmen – und einfach glücklich zu sein.
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